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Erdbeben in Afghanistan

Ein schweres Erdbeben hat in der Nacht zum 1. September 2025 den Osten Afghanistans erschüttert. Das Beben erreichte eine Stärke von 6,0 und hatte sein Epizentrum etwa 27 Kilometer nordöstlich von Jalalabad, an der Grenze der Provinzen Nangarhar und Kunar. Da das Beben sehr flach war – in einer Tiefe von nur acht bis zehn Kilometern –, waren die Erschütterungen besonders heftig. Bereits kurze Zeit später folgten mehrere Nachbeben, eines davon mit einer Stärke von 4,5.

Nach offiziellen Angaben (Stand 1.9.) sind mindestens 622 Menschen ums Leben gekommen, mehr als 1.500 wurden verletzt. Ganze Dörfer in Kunar, darunter Nur Gul, Soki, Watpur, Manogi und Chapadare, wurden vollständig zerstört. In Jalalabad selbst, einer dicht besiedelten Stadt mit vielen Lehm- und Ziegelhäusern, kam es ebenfalls zu erheblichen Schäden. Zahlreiche Straßen sind durch Erdrutsche blockiert, was die Arbeit der Rettungsteams massiv erschwert.

Rettungskräfte aus Kabul und benachbarten Provinzen wurden in das Katastrophengebiet entsandt. Mit Hubschraubern versuchen sie, Verletzte zu evakuieren und Hilfsgüter in schwer zugängliche Regionen zu bringen. Doch die afghanischen Behörden stehen vor großen Herausforderungen: Die medizinische Versorgung ist begrenzt, die Infrastruktur vielerorts zerstört, und internationale Hilfe ist bislang kaum angelaufen.

Geologisch liegt Afghanistan in einer hochaktiven Erdbebenzone, wo die Indische Platte auf die Eurasische trifft. Diese tektonische Spannung führt immer wieder zu schweren Beben. Das aktuelle Ereignis erinnert an ähnliche Katastrophen der vergangenen Jahre, die das Land regelmäßig treffen und die Bevölkerung in den ohnehin schwierigen Lebensbedingungen zusätzlich belasten.

Das Ausmaß der Zerstörung und die steigende Zahl der Opfer verdeutlichen die Verwundbarkeit Afghanistans gegenüber Naturkatastrophen. Während Rettungskräfte weiterhin in den Trümmern nach Überlebenden suchen, wächst die Sorge vor weiteren Nachbeben und den humanitären Folgen in einer Region, die bereits von Armut, Konflikten und eingeschränkter internationaler Unterstützung geprägt ist.

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