Interview with Tenzin Tsundue on Tibet, Tibetan diaspora politics, Buddhism and global politics
Tenzin Tsundue (geb. 1975) ist Schriftsteller, tibetischer Flüchtling und Tibet-Aktivist. Seit 2019 wurde er von den indischen Behörden wegen seines Aktivismus 16 Mal in Untersuchungshaft genommen oder für kurze Zeit inhaftiert, da es der tibetstämmigen Bevölkerung in Indien nicht erlaubt ist, sich an „antichinesischen Aktivitäten“ zu beteiligen. In Kullu (Karnataka, Südindien) und Dharamsala (Himachal Pradesh) aufgewachsen, war er mit 22 Jahren illegal nach Tibet eingereist, um dort unter Nomaden zu leben, wurde jedoch verraten, verhaftet und nach Indien abgeschoben.
Tsundue studierte englische Literatur an den Universitäten Chennai und Mumbai und gehört zu den wenigen tibetischstämmigen Dichtern und Autoren in englischer Sprache. Für sein frühes autobiographisches Werk My Kind of Exile gewann er 2001 den ersten Outlook-Picador-Sachbuchpreis. Kora (2002) und Semshook (2007) können von seiner website aus als pdf-Dateien heruntergeladen werden. Im Jahr 2002 wurde er von der indischen Ausgabe des internationalen Modemagazins Elle zusammen mit dem Dalai Lama zu den 50 stilvollsten Menschen Indiens gezählt. Tenzin Tsundue trat 1999 Friends of Tibet (India) bei und ist der derzeitige Generalsekretär. Er lebt in Dharamshala, Himachal Pradesh, Nordindien.
Das folgende Interview entstand bei seinem Besuch in Uppsala (Schweden) am 22. November 2024. Die Fragen stellt Heinz Werner Wessler, Vorstandsmitglied im Südasienbüro.
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